WÜRDEMENSCHEN
Ein partizipatives KunstprojektErlangen 2021Jörg Amonat
Das Kunstprojekt „Würdemenschen“, das 2019 in Jena begann, findet in Erlangen seine Fortsetzung. Auf Jena war ich durch den Essay „Über Anmut und Würde“ von Friedrich Schiller aufmerksam geworden, den er 1793 dort verfasst und veröffentlicht hatte. Nach Erlangen bin ich durch die sehr lebendige Städtepartnerschaft, die Jena mit Erlangen verbindet, gekommen, um das Projekt dann an dieser Stelle fortzusetzen. Im Übrigen die erste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft, die 1988, kurz vor dem Mauerfall, entstanden ist.

Zunächst sollte nur das Jenaer Projekt in Erlangen ausgestellt werden, doch dann entwickelte sich sehr schnell die Idee, „Würdemenschen“ in Erlangen als Projekt zu realisieren. Schon in den ersten Gesprächen mit Vertreter*innen der Stadt und Oberbürgermeister Dr. Florian Janik zeigte sich das große Interesse, auch in Erlangen „die Würde“ zu thematisieren.

Es folgten viele Vereine und Institutionen, die Kooperationspartner*innen wurden und neben einer aktiven Teilnahme auch die finanzielle Basis für eine Realisierung schufen. Ohne dieses Zusammenspiel von Stadtverwaltung, Vereinen, Institutionen und Sponsor*innen wäre ein solch umfangreiches Projekt nicht zu realisieren. All diese „Organisationen“ werden von Menschen vertreten und repräsentiert, die mit einem großen Engagement das Projekt „Würdemenschen“ in Erlangen unterstützen. Im Menü Unterstützer*innen sind alle genannt und ich hoffe, niemand vergessen zu haben. Diesen Menschen möchte ich ganz herzlich danken und im Menü Stimmen eine „Stimme“ geben und allen, die als „Würdemenschen“ etwas sagen möchten.
Die Projektbestandteile
Gespräche
Workshops
Vorträge
Ausstellungen
Das Gestaltungskonzept und die Grundbestandteile von „Würdemenschen“ in Erlangen haben sich gegenüber Jena nicht verändert. Ich habe jedoch andere Orte der Stadt ausgewählt, um in der Zusammenschau der verschiedenen Städte eine noch größere Vielfalt abbilden zu können. Die beteiligten Orte in Erlangen sind im Menü Orte aufgeführt.

Welche Veranstaltungen wo und wann stattfinden, darüber wird aktuell und in der Vorschau im Kalender informiert.

Viele Veranstaltungen werden nicht öffentlich stattfinden. Die „Würde“ ist ein sensibles Thema und braucht oft einen geschützten Raum. Das, was an persönlichen Würde-Erfahrungen weitergegeben werden soll, kann dann in den Ausstellungen betrachtet und gelesen werden. Für diese Veröffentlichungen braucht es Selbstbewusstsein, das jedoch durch den Prozess der Auseinandersetzung immer eine Stärkung erfährt. Wenn Einblicke in die Prozesse dieser Auseinandersetzungen gestattet wurden, kann dies im Kalender eingesehen werden.
Eine partizipative Prozessarbeit
„Würdemenschen“ ist eine partizipative Prozessarbeit, das heißt, dass viele Menschen an diesem Projekt beteiligt sind, und das ganz aktiv. Ich habe zwar einen konzeptuellen Rahmen und die Grundpfeiler des Projektes festgelegt und ebenso die ersten konkreten Schritte der Realisierung. Aber ein partizipatives Projekt ist kein fertiges Produkt, das im Atelier entworfen ist, sondern ein Prozess, in den ich mich sehr offen zusammen mit anderen begebe. Da entsteht viel, an das ich vorher noch gar nicht dachte. Eine Prozessarbeit ist kein Abarbeiten vorformulierter Konzepte, sondern der Prozess selber ist das Werk, in dessen Verlauf Stationen entstehen, die sich miteinander verbinden. Insofern ist jedes erreichte Ziel ein weiterer Ausgangspunkt für einen möglichen Würdemenschen–Prozess.